Das Zusammenspiel zentralisierter Entscheidungen innerhalb der staatlichen Verwaltung, die dadurch bedingte hohe politische und wirtschaftliche Dynamik und ein im internationalen Vergleich signifikanter Bestand volkswirtschaftlicher Ressourcen haben der Volksrepublik China einen anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Aufschwung ermöglicht. Somit hat sich China zu einer Weltmacht entwickelt.
Die dadurch generierte zunehmende politische Rivalität zwischen den USA und der chinesischen Führungsebene haben in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer wesentlichen politischen Neustrukturierung US-amerikanischer Regierungs- und Verwaltungsstrukturen beigetragen.
Dieser Prozess hat sich grundlegend auf die US-amerikanische Innenpolitik und auf die Entwicklung der Außenpolitik und die Haltung der USA gegenüber Drittstaaten im Allgemeinen ausgewirkt.
Ohne die Möglichkeit einer zentralisierten Steuerung außenpolitischer Prozesse und einer durch diese Zielsetzung geprägten intensivierten politischen Eingliederung von Bündnispartnern in die eigene staatliche Ordnung und Führung, verfügen die USA nicht über die erforderlichen Ressourcen, um einen militärischen Konflikt gegen die Volksrepublik China einzuleiten.
Unter allen Voraussetzungen würde sich jedoch die Einleitung eines militärischen Konfliktes gegen China zu einem Nuklearkrieg entwickeln.
Primär besteht die Zielsetzung der Vorbereitungen eines solchen Szenarios nicht im Ausbau der militärischen Infrastruktur und in einer Erhöhung der Investitionen in die militärische Aufrüstung der potentiell beteiligten Staaten. Die primäre strategische Vorbereitung eines Nuklearkrieges besteht in der Vergrößerung der geographischen Angriffsfläche.
Ein entsprechendes Szenario setzt insbesondere Metropolregionen und dichtbesiedelte Staaten einem unkalkulierbaren Risiko aus. Die durch ein solches Szenario hervorgehende konkrete Bedrohung lässt sich für Einzelpersonen und Personengruppen begrenzen, nicht aber für dichtbesiedelte Staaten und Metropolregionen.
Berlin, 11. Juli 2022